Stolpersteine für Biesenthal: Ausstellung + Workshop 10.5.25 14-17:00

Stolpersteine für Biesenthal: Ausstellung + Workshop 10.5.25 14-17:00

Stolpersteine für Biesenthal

 

Informationsveranstaltung mit Beteiligungsmöglichkeit

Am 10. Mai von 14 bis 17 Uhr in der Mensa der Grundschule am Pfefferberg.

 

Vor 80 Jahren endete der zweite Weltkrieg und damit die zwölfjährige NS-Diktatur in Deutschland. Auch in Biesenthal hat der Nationalsozialismus deutliche Spuren hinterlassen. Es wurde die Verwaltung gleichgeschaltet, der „Führer“ wie ein Gott verehrt, rassistisches Verschwörungsdenken zur Rechtfertigung von Verbrechen verwendet und die jüdische Bevölkerung in allen gesellschaftlichen Bereichen ausgegrenzt.

Ca. 100 ehemalige Biesenthaler und Biesenthalerinnen wurden enteignet, mussten fliehen, Zwangsarbeit leisten, sich verstecken oder wurden von den Nazis deportiert und ermordet. Die meisten von ihnen waren jüdisch, andere wurden aufgrund von Behinderungen oder aufgrund ihrer politischen Überzeugung verfolgt. An einige von ihnen soll zukünftig mit Stolpersteinen erinnert werden, die ab März 2026 in der Stadt verlegt werden.

Am 10. Mai laden wir zu einer Informationsausstellung mit Vortrag und Workshop in die Mensa der Grundschule Am Pfefferberg in Biesenthal (Bahnhofstr. 9-12) ein.

Die Biesenthaler Stadtchronistin Gertrud Poppe hat in den letzten Jahrzehnten Informationen über die Lebenswege zahlreiche NS-Opfer gesammelt. Im letzten Jahr startete Bunt statt Braun eine Initiative zur Verlegung von Stolpersteinen, die Frau Poppes Recherche ergänzt und für die Öffentlichkeit und die Verlegung von Stolpersteinen aufbereitet. Der Heimatverein Biesenthal, die evangelische Kirchengemeinde, der Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung haben sich inzwischen der Initiative angeschlossen und unterstützen diese.

In der Ausstellung wird der aktuelle Recherchestand vorgestellt. Über 100 Personen und über 30 Adressen im ganzen Stadtgebiet sind mittlerweile bekannt.

Insbesondere werden wir am 10.5. über die Schicksale von Richard Lippschütz, den Gründer der Lippschütz/Rohrwiesen-Siedlung, über der Familie Abraham, die noch bis 1938 ein Geschäft am Markt betrieb, und Emilie Weprajetzky, die aufgrund einer Behinderung ermordet wurde, informieren und das jüdische Ausbildungszentrum (Hachschara/Landwerk) in Rüdnitz vorstellen, das zahlreichen Jugendlichen Ende der 30er Jahre die Flucht ermöglichte.

Doch wir möchten auch dazu einladen, sich zu beteiligen. Sehr gerne können Kopien von alten Fotos, Zeitungsartikeln o.ä. mitgebracht werden. Es gibt auch die Möglichkeit persönliche Erinnerungen oder Erzählungen aufzuschreiben. Außerdem können eigene Fragen oder Gedanken geteilt werden. Wer Lust hat, kann sich gerne auch in der weiteren Recherche beteiligen.



Zeitplan:

14:00 – 17:00 Ausstellung

14:30 – 15:15 Vortrag mit Einführung zur Ausstellung

Ca. 16:30 – 17:00 Workshop zur Onlinerecherche (für weitergehend Interessierte)



Ankündigung Workshop:

In den letzten 15 Jahren wurden immer mehr Archivbestände digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht. Viele Original-Dokumente, z.B. Deportationslisten, KZ-Akten, Schulwechselunterlagen, Sterbeurkunden u.ä. aus der NS-Zeit sind heute ohne große Hürden online zugänglich. Allerdings ist ein wenig Know-How nötig, um die Quellen richtig einzuordnen und ihren Inhalt zu verstehen. In dieser Kurzeinführung werden die wichtigsten Online-Archive (Arolsen, Gedenkbuch, Yad Vashem) vorgestellt. Gerne können auch eigene Fragestellungen mitgebracht werden.

Bitte mitbringen: Laptop/Tablet und mobiles Internet. (Smartphones eignen sich nicht)



Ergänzende Informationen:

Eintritt und Teilnahme frei. Um Spenden (für die Umsetzung der Stolpersteinverlegung und für weitere Recherche) wird gebeten. Es wird Kuchen und Getränke gegen Unkostenbeitrag geben.



Ein herzliches Dankeschön

  • an Gertrud Poppe für ihre langjährige wertvolle Recherchearbeit,

  • an die Grundschule am Pfefferberg und die Stadtverwaltung für den Raum und die organisatorische Unterstützung,

  • sowie an die Stadtverordnetenversammlung und den Bürgermeister Carsten Bruch für die einstimmige Unterstützung.



Organisation der Veranstaltung: Bunt statt Braun und Heimatverein Biesenthal.



Kontakt: NS-Gedenken-Biesenthal ätt posteo punkt de







  18 Apr 2025